Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass in allen Veranstaltungen und Formaten ein grosses Bedürfnis nach mehr Grün- und Freiräumen bestand. Die Mehrheit der beteiligten Personen beurteilten die im Richtprojekt gezeigte Frei- und Grünräumversorgung als (sehr) kritisch. Wiederholt wurde gefordert, dass die m2-Versorgung mit Grünflächen für die angestrebten 10'000 Einwohnenden und 6000 Arbeitsplätze ausgewiesen werden solle. Mit dem jetzigen Stand sei es nicht klar, ob die Freiraumversorgung den kantonalen Richtwerten und Vorgaben entsprechen würde. Betont wurde häufig, dass die Kleinbasler Quartiere bereits heute mit Frei- und Grünräumen unterversorgt seien und die heutigen Frei- und Grünräume wie Horburgpark, Ackermätteli, Rhein- und Wiesenufer und Lange Erle bereits sehr stark frequentiert seien. Es brauche im klybeckplus genügend grosse Freiräume und grünbetonte Plätze und Parks, die den arealinternen Bedarf (für Wohnen und Arbeiten) sicher abdecken und dazu auch einen Beitrag für Kleinbasel leisten könnten.
Der Ansatz der verschiedenartigen Frei- und Grünflächen wurde begrüsst. Es wurde vielfach betont, dass Frei- und Grünräume wegen der klimatischen Veränderungen und zur Kühlung der Stadt von zentraler Bedeutung seien und das Areal insgesamt wenig versigelte Flächen aufweisen solle. Die im Richtprojekt gezeigten Frei- und Grünräume wirkten noch eher «eingepfercht» und durchdesignt. Wichtig ist gemäss vielen Teilnehmenden, dass sich Frei- und Grünflächen organisch und dynamisch entwickeln könnten und dass sie ihren Stellenwert als «grüne» Orte zur Förderung der sozialen Kontakte und Begegnungen entfalten könnten. Bestimmte Flächen sollten auch ungeplant und frei zur Aneignung besonders durch Jugendliche zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich sollten Freiräume für Kinder und Jugendliche konkret in die Planung aufgenommen werden. Die Jugendlichen aber auch weitere Teilnehmende betonten zudem, dass sowohl der Rhein als auch die Wiese als nutzbare Freiräume zu verstehen und auszugestalten seien.
Mehrfach wurde deutlich gemacht, dass das Element Wasser im jetzigen Planungsstand fehle und eine wichtige Ergänzung für das Areal und die umliegenden Quartiere wäre. (Bade)Brunnen, Kanälen (angelegte Wasserläufe in den Quartierstrassen) oder auch Teichen sollten in der zukünftigen Planung von klybeckplus mehr Rechnung getragen werden. Ebenso sei Gewicht zu legen auf Massnahmen zur Hitzeminderung und für Anpassungen an den Klimawandel. Klybeckplus solle zu einem gesunden Stadtklima beitragen und energieneutral gebaut werden. Mehrfach wurde gesagt, dass ein Klimakonzept fehle.
Klybeckmatte
Die Klybeckmatte mit direktem Zugang zur Wiese wurde als neue Grünfläche und Verbindung von Wiese und Rhein begrüsst. Besonders häufig von Teilnehmenden der mobilen und aufsuchenden Befragung und der öffentlichen Beteiligungsveranstaltungen wurde gesagt, dass die Klybeckmatte grösser sein solle. Nutzungskonflikte seien bei der im Richtprojekt ausgewiesenen Grösse bereits vorprogrammiert. Die Ergebnisse der Onlineumfrage zeigten weiter, dass die aufgeführten Referenzbilder der Klybeckmatte als steril empfunden wurden. Die Parkanlage solle natürlich, wilder und auch mit kreativ verspielten Flächen und Wegen gestaltet werden. Dabei sei auf verschiedenste Nutzungsmöglichkeiten für diverse Gruppen zu achten.
Klybeck-Promenade
Die Klybeck-Promenade wurde gerade auch als Bereich für den Langsamverkehr sehr begrüsst. Wiederholt wurde gesagt, dass der aktuelle Stand der Planung zu wenig genau darstelle, ob die Klybeck-Promenade funktionieren könne. Ein konkretes Gestaltungs- und Verkehrskonzept solle aufzeigen, wie die Promenade trotz Zubringer-, Tram-, und Veloverkehr als willkommene und dringend nötige, grüne Flaniermeile, Begegnungszone und Boulevard zum Verweilen funktionieren könne.
Gleisharfe
Der Erhalt der Gleisharfe wurde, insbesondere hinsichtlich der Biodiversität, als sehr positiv erachtet. Bedenken bestehen einzig darin, wie die Schutz- und Nutzungsziele der Ruderalfläche im Hinblick auf die hohe Anzahl von neuen Bewohnerinnen und Bewohnern zu erreichen seien.
Rheinpromenade und Rheinterrasse
Der Grün- und Freiraum am Rhein (Rheinpromenade und Rheinterrasse) wurde mehrfach als zu klein bemängelt. Wiederholt und von vielen Teilnehmenden wurde gefordert, den Freiraum am Rhein zu vergrössern. Die Ergebnisse der Onlineumfrage machten deutlich, dass die Rheinpromenade vermehrt mit natürlichen Materialien wie Holz und genügend Grünflächen auszugestalten sei, gerade auch im Hinblick auf die stetige Hitzeentwicklung in der Stadt. Es wurde häufig die Frage gestellt, wie der direkt an die Rheinpromenade angrenzende Wohnraum und eine belebte Rheinpromenade funktionieren könnten und wie Nutzungskonflikte, die zu erwarten seien, geregelt würden.